Gut geplant - welcher Zeitplaner ist der Beste bei ADHS?

 

Wenn man ADHS hat, kann es eine echte Herausforderung sein, den Alltag zu strukturieren. Ich spreche da aus eigener Erfahrung: Im Laufe der Jahre haben mir viele Menschen unterschiedlichste Planungstools empfohlen. Von cleveren Apps über digitale Kalender bis hin zu Post-its und To-do-Listen – ich habe vieles ausprobiert. Meistens bin ich gescheitert. Entweder war das System zu nervig, ich habe es nach ein paar Tagen vergessen oder es hat mich einfach nicht motiviert.

Dann habe ich eines Tages festgestellt, dass für mich ein klassischer Paper/Pencil-Planer mit Wochenübersicht am besten funktioniert. Ich mag die Übersichtlichkeit, das haptische Gefühl des Schreibens und die Tatsache, dass ich meine Termine und Aufgaben immer vor Augen habe, ohne erst eine App öffnen zu müssen. Aber das ist nur meine Lösung – jede*r ist anders.

 

Finde heraus, was für dich funktioniert

Was ich damit sagen will: Es gibt kein Universalkonzept. Jeder Mensch ist verschieden, und was für eine Person super funktioniert, kann für jemand anderen eine Katastrophe sein. Wichtig ist, dass du ausprobierst, welches Planungssystem zu dir passt. Dabei kannst du dich ruhig durch verschiedene Ansätze testen – von digitalen Tools bis hin zu analogen Varianten.

 

Einige grundsätzliche Tipps für die Planung bei ADHS:

  • Starte mit einem Morgen-Check-in: Nimm dir morgens ein paar Minuten Zeit, um zu überlegen, was an diesem Tag ansteht. Welche Aufgaben sind wichtig, welche weniger? Plane deinen Tag in klaren Zeitblöcken, z. B. „Friseur 13:00-14:00 Uhr“. Denk dabei auch an Wegzeiten und andere praktische Details.

  • Pausen und Unvorhergesehenes einplanen: ADHS kann dazu führen, dass wir uns überschätzen oder zu viel einplanen. Mach also Platz für Pausen, Mahlzeiten und unvorhergesehene Ereignisse. So bleibt dein Plan flexibel und realistisch.

  • Sei geduldig mit dir selbst: Es ist völlig okay, wenn es mal nicht klappt. Statt frustriert aufzugeben, frag dich: Woran hat es gelegen? War das Tool einfach nicht praktikabel? Hast du zu viele Aufgaben eingeplant? Lerne aus diesen Erfahrungen.

  • Bleib am Ball – soweit es geht: Es ist wichtig, den Plan so gut wie möglich einzuhalten. Wenn dein Geist abschweift oder du dich ablenken lässt, mach eine kurze Pause. Stell dir einen Timer und kehre danach zu deinem Tagesplan zurück.

Die (perfekte) Planung beginnt damit, dass du dir selbst und deinen Bedürfnissen Raum gibst.

Ob digital oder analog, bunt oder minimalistisch – finde heraus, was dir hilft, deinen Tag zu strukturieren. Und denk daran: Planung ist ein Prozess.

Mit Geduld und Experimentierfreude findest du deinen persönlichen Weg. Und das ist es, was am Ende zählt.